LEXIKON N

NETTOPROTEINBILANZ

Ähnlich umstritten wie der Proteinbedarf bei Sportlern war die Frage ob die Proteinverdauungsrate oder anders ausgedrückt ob schnell verdauliche Proteine wie Whey Protein und Soja Protein Isolate oder langsam verdauliche Proteine wie Casein für die Nettoproteinbilanz (also den Unterschied zwischen der Proteinsynthese und der Proteindegradation im Organismus) besser sind.

Ältere Studien verglichen hierbei Whey Protein mit Casein und unterschiedlichen Mengen und beobachteten die Aminosäurewerte und zusätzlich die L-Leucinewerte im Blutpool.
Weiterführende Nachfolgestudien verglichen zusätzlich Mixturen freier Aminosäuren mit Whey Protein und Casein und darüber hinaus auch den Unterschied wenn Whey Protein und die freien Aminsäuren auf einmal oder in mehreren kleinen Mahlzeiten
über 3 Stunden verzehrt wurden.

Nach heutigen Erkenntnissen hat sowohl die Verdauungsgeschwindigkeit von Proteinen als auch die Aminosäurezusammensetzung (sprich die Proteinqualität) einen signifikanten Einfluss auf die Nettoproteinbilanz.

Dabei ist es am Vorteilhaftesten schnell verdauliche bzw. schnell resorbierbare Proteine oder Aminosäuremixturen mit hohem EEA, BCAA und vor allem mit hohem L-Leucineanteil in vielen kleineren Mengeneinheiten konstant über längere Zeiträume zu verzehren.

In diesem Fall ist die Proteinsynthese am höchsten und gleichzeitig die Proteindegradation genau so niedrig wie bei dem Verzehr von Casein, was insgesamt die beste Nettoproteinbilanz ergibt.