LEXIKON V

VITAMIN D

VITAMIN D BERICHT

Früher hielt man Vitamin D nur für ein weiteres Vitamin, das wichtig für Dinge wie die Knochen ist. Doch in jüngerer Zeit wurde es als leistungsstarkes Prohormon wiederentdeckt, das auch das Muskelwachstum antreibt. Indem es die Expression von etwa drei Prozent des menschlichen Genoms reguliert, beeinflusst Vitamin D die meisten Zelltypen im menschlichen Körper.
Es sollte daher nicht allzu überraschen, dass es eine Art Wechselwirkung mit einigen wichtigen anabolen Hormonen wie Testosteron, Insulin und IGF-1 aufweist. Erstaunlich ist jedoch das Ausmaß, mit dem Vitamin D die Wirkung dieser muskelaufbauenden Botenstoffe verstärkt und somit schließlich Muskelwachstum auslöst…

Einige dieser muskelfördernden Eigenschaften von Vitamin D stammen daher, dass es die Expression mehrerer Gene, die an der Produktion und Aktivität von Testosteron beteiligt sind, regeln kann. Die aktuelle Forschung hat gezeigt, dass Vitamin D die muskelaufbauende Reaktion Insulins auf den Leucin Konsum verstärkt, während es zugleich den hypertrophen Einfluss auf IGF-1 fördert.
Alles in allem unterstreichen diese Informationen die Funktion von Vitamin D als ein äußerst potentes Prohormon, das direkt das Muskefwachstum antreibt -und empfehlen zugleich die Aufnahme von Vitamin D zusammen mit Leucin für bessere Resultate im Kraft- und Muskelaufbau.

VITAMIN D WIRKUNGEN

erhöht den Testosteronspiegel
– verringert den Abbau von Testosteron in Östrogen
– erhöht IGF-1

VITAMIN D ERHÖHT DEN TESTOSTERONSPIEGEL

Vitamin D ist ein fettlösliches, Steroidähnliches Molekül, das direkt die Expression von Hunderten Genen reguliert, wobei einige der von Vitamin D aktivierten Gene offenbar an der Testosteronproduktion beteiligt sind. Das wurde indirekt durch eine Studie demonstriert, die einen Zusammenhang zwischen Vitamin D und dem Testosteronspiegel zeigte: Die Gruppe mit den geringsten Vitamin-D-Werten wies die niedrigsten Messungen an Testosteron auf, und die Gruppe mit der größten Vitamin-D-Menge hatte entsprechend den höchsten Testosteronspiegel. Das weist darauf hin, dass Vitamin D die Testosteronproduktion erhöht. Interessanterweise ergab diese Studie auch, dass höhere Vitamin-D-Werte weniger SHBG (Sexualhormonbindendes Globulin) produzierten. Da Testosteron im Blutkreislauf in einer inaktiven Form zirkuliert, wenn es an SHBG gebunden ist, sollte Vitamin D, weil es die SHBG-Produktion senken kann, also auch die Testosteronspiegel erhöhen…

DIE ANTI-AROMATASE-AKTIVITÄT VON VITAMIN D

Wie eine andere Studie zeigte, verringert Vitamin D auch den Abbau von Testosteron in Östrogen.
Das erreicht es dadurch, indem es die Expression des Aromatase-Enzyms, das die Umwandlung von Testosteron in Östrogen katalysiert, reduziert.
In dieser Studie wurden Ratten große Mengen des Steroidmoleküls Androstendion verabreicht, das durch Aromatase in die östrogenähnlichen Moleküle Estradiol oder Estron umgewandelt werden kann. Einige der Nager bekamen zusätzlich noch täglich Vitamin D injiziert. Jene, die Vitamin D bekamen, zeigten eine deutliche Senkung der Expressionswerte der Aromatase und wiesen weniger Estradiol oder Estron auf – insbesondere im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne Vitamin D.

Daneben zeigte sich, dass Vitamin D die Werte und Aktivität der Aromatase in isolierten menschlichen Brustkrebszellen verringerte ein Zelltyp, der normalerweise große Mengen des Aromatase-Enzyms exprimiert. Diese Erkenntnis legt nahe, dass Vitamin D, indem es das Ausmaß und die Aktivität der Aromatase verringert, in ähnlicher Weise auch beim Menschen funktioniert…
Die Forscher untersuchten auch den Einfluss von Vitamin D in Kombination mit Aromatasehemmern wie Arimidex auf die Aromataseaktivität; ebenfalls wieder in isolierten menschlichen Brustkrebszellen. Interessanterweise zeigen die Resultate, dass Vitamin D die Wirkung der Aromatasehemmer verstärkt. Da einige Bodybuilder Aromatasehemmer während einer Anabolika-Anwendung zu sich nehmen, um deren Umwandlung in Östrogen zu verhindern, sollte Vitamin D im Duett mit Aromatasehemmern ein effektiverer Weg sein, die von der Aromatase gesteuerte Umwandlung zu mindern. Das würde einige der unangenehmen Nebenwirkungen verhindern, die mit der Anwendung von Anabolika verbunden sind, wie zum Beispiel die Entwicklung des Brustgewebes infolge unnatürlich hoher Östrogenwerte.

VITAMIN D ERHÖHT IGF-1

Und da Vitamin D ein bekannter Regulator der Kalziumaufnahme im Darm ist, ist es auch möglich, dass Vitamin D die IGF-1-Konzentration erhöht, indem es für eine größere Kalziumresorption sorgt. Denn eine kalziumreiche Ernährung hat erwiesenermaßen die IGF-1-Werte bei Mäusen und Menschen erhöht.
Alles in allem zeigen diese Forschungsberichte, dass Vitamin D die Konzentration und Aktivität von IGF-1 über mindestens zwei verschiedene Mechanismen erhöht.

VITAMIN D DOSIERUNG

1.000 Internationale Einheiten Vitamin D3 ein- bis zweimal pro Tag zu den Mahlzeiten.

VITAMIN D FAZIT

Vitamin D hat die Fähigkeit, die Aktivität mehrerer wichtiger anaboler Hormone zu regulieren und übt somit einen beträchtlichen hypertrophen Einfluss aus. Infolge dieser starken Wirkung auf das Muskelwachstum scheint Vitamin D ein wichtiges Supplement zu sein, um die Erfolge im Kraft- und Muskelaufbau zu verbessern.

***HINWEIS***

Obwohl es zwei Arten von Vitamin D gibt (Vitamin D2 oder Ergocalciferol und Vitamin D3 oder Cholecalciferol) und beide im Körper in die aktive Form von Vitamin D (auch als i,2s-Dihydroxy-VitammD bekannt) umgewandelt werden, hat man festgestellt, dass Vitamin D3 eine viel kraftvollere Form des Vitamins ist.